Wir unterstützen die Beschäftigten im Einzelhandel!

Solidaritätsadresse des Kreisverbandes DIE LINKE. Hildesheim

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung der LINKE.Hildesheim „Gute Arbeit – Gute Löhne – Lohnoffensive 2017“ am 4.6. 2013 im Hildesheimer Gewerkschaftshaus verurteilen die Kündigung der Tarifverträge im Einzelhandel als eine Kampfansage auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
Die Arbeitgeber des Einzelhandels haben bundesweit für die rund 3 Millionen Beschäftigten
im Handel (davon 2/3 Frauen) alle Entgelt- und auch alle Manteltarifverträge gekündigt.
Gegenüber der Presse haben die Unternehmervertreter angeführt, sie wollten die Tarifverträge „modernisieren“ und „alte Tarifzöpfe abschneiden". Aus ihrer Sicht sind die tariflichen Schutzbestimmungen gegen Lohndumping und für existenzsichernde Beschäftigung „unmodern". Für die Beschäftigten hingegen sind sie eine wesentliche und notwendige Sicherung ihrer Einkommensgrundlage.
Die Kündigung der Manteltarifverträge ist die Fortsetzung des Konfrontationskurses des Kapitals in diesem Bereich. Bereits Ende letzten Jahres hatte der tarifpolitische Ausschuss des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) seine weitere Mitarbeit an einem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Demographie- und Tarifprojektes abgesagt, welches die altersgerechte Gestaltung der Arbeit im Einzelhandel zum Ziel hatte. Darüber hinaus verweigert der Unternehmerverband seit langem die Einführung eines Branchenmindestlohns.

DIE LINKE unterstützt in der aktuellen Tarifauseinandersetzung die Forderungen der Gewerkschaft ver.di nach einer Wiederherstellung der Manteltarifverträge sowie nach Lohnerhöhungen, die über das hinausgehen, was in den vergangenen Wochen in den großen Tarifbereichen abgeschlossen wurde. Die Beschäftigten im Einzelhandel benötigen kräftige Lohnerhöhungen.

Wir halten es für richtig, dass die ver.di mit einer Festgeldforderung von 1 € pro Stunde in diesem Tarifkampf angetreten ist.

Für die Beschäftigten und ihre Angehörigen gibt es in der Tarifrunde viel zu verlieren: Die Arbeitsbedingungen im Handel sind jetzt schon geprägt von Teilzeitstellen, insbesondere für
Frauen, niedrigen Löhnen, langen Arbeitszeiten und der Sechs-Tage-Woche. Im knallharten
Verdrängungswettbewerb der Branche sind Löhne und Arbeitsbedingungen zunehmend zu
Wettbewerbsfaktoren geworden – zu Lasten der überwiegend weiblichen Beschäftigten.