Wehret den Anfängen - Eindrücke von der Demonstration

Am 27. Januar haben wir uns um 15 Uhr am Parteibüro getroffen, um unser Lastenrad zu beladen.
Das Gepäck: Flyer, Demosprüche, Fahnen, Mitgliedsanträge und ein großer Lautsprecher mit Mikrofon. 

Damit gingen wir auf den Marktplatz, wo die größte Kundgebung stattfinden sollte, die Hildesheim je gesehen erlebt hat: 7.500 Menschen gingen gemeinsam gegen den Faschismus auf die Straße. 
Eine ähnlich große Anzahl gab es nur 1984 bei einer Kundgebung gegen den Nato-Doppelbeschluss. Damals waren 6.000 Menschen auf dem Paul von Hindenburg-Platz.

Auf der Kundgebung, die von unserem Vorstandsmitglied und Fraktionsgeschäftsführerein Rox Busch moderiert wurde, waren sich alle Redner*innen einig: Hildesheim hat keinen Bock auf Faschismus. Oberbürgermeister Ingo wetterte gegen das "Braune Gesocks".

Neben dem antifaschistischen Kollektiv wies unser Ratsherr und  Vorstandsmitglied Maik Brückner jedoch als einziger drauf hin, dass der Rechtsruck nicht vom Himmel gefallen ist:

"Schon Jahrzehnte geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Die Armut von Menschen wird über Generationen hinweg zementiert, das führt zu Frust.
Wenn dann noch Friedrich Merz sagt, man kriege wegen der Flüchtlinge keinen Termin mehr beim Zahnarzt. 
Wenn ein Kanzler Olaf Scholz sagt: Wir müssen endlich in großen Stil abschieden.
Und wenn Christian Lindner bei den Bauernprotesten versucht, schlechte Stimmung gegen Arbeitslose und Geflüchtete zu machen. Dann bereiten sie damit den Weg für einen Rechtsruck!"

Seefahrer Arne Ziebart vom Antifaschistischen Kollektiv 37 berichtete, welche Lehre er in seiner Zeit auf der Sea-Watch gelernt hat: "Wenn das Schiff nach rechts zu kentern droht - dann hilft nur hart Backbord, alle ab nach links!"

Nach der Kundgebung setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Durch den Lautsprecher auf unserem Lastenrad heizten wir mit Musik und Demosprüchen der Menge um uns herum ein.
"Alle zusammen gegen den Faschismus", "No Border, No Nation, Stop Deportation" und "Menschenrechte überall, Stacheldraht zu Altmetall!" klangen weit über den Demonstrationszug hinweg.

Die Demo endete gegen 18 Uhr am Hauptbahnhof.