Unverfrorene Arbeitgeber-Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit

DIE LINKE. Hildesheim lehnt die erneuten Forderungen der deutschen Wirtschaft nach einer längeren Lebensarbeitszeit ab. Dazu erklärt Lars Leopold, Mitglied im Kreisvorstand: „Es ist eine Unverfrorenheit, wenn Arbeitgeberpräsident Kramer behauptet, es bestünde eine ‚Verpflichtung, seine Leistungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen, wenn man später eine staatliche Rente beziehen will‘. Weil viele Menschen gar nicht in der Lage sein werden, ihren Beruf so lange auszuüben. Welcher Dachdecker wird noch mit 69 auf Dächer kraxeln, welche Krankenschwester noch mit 70 den Stress und anstrengenden Schichtdienst bewältigen können? Ihnen sollte Herr Kramer ehrlich sagen: Ich will Euch die Rente kürzen.

Schon heute gehen die Deutschen im Schnitt deutlich vor Erreichen der Regelaltersgrenze in den wohlverdienten Ruhestand, nämlich mit 64 Jahren. Doch so wenig wie die Lichter ausgegangen sind, als keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut wurden, genauso wenig wird das System zusammenbrechen, wenn die Menschen früher als mit 70 Jahren in Rente gehen. Zudem ignorieren die Wirtschaftsverbände bei ihren Forderungen völlig die steigende Produktivität. Was sich unser Rentensystem hingegen wirklich nicht mehr leisten kann, das sind der riesige Niedriglohnsektor und die wachsende prekäre Beschäftigung.“

Vorstandskollegin Rita Krüger betont: „DIE LINKE will daher zurück zur Rente mit 65 und zum Rentenniveau von 53 Prozent, damit der Lebensstandard im Alter gesichert werden kann. Außerdem sollten auch Selbstständige, Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um das solidarische Rentensystem zu stärken. Nötig sei eine solidarische Mindestrente von 1.050 Euro netto, um Altersarmut wirksam zu bekämpfen.“