Tarifstreit – Ein klares Signal der Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen

Knapp 70 Prozent der ver.di-Mitglieder lehnten in einer Befragung den Schlichterspruch von Ende Juni ab, der zwischen 2 und 4,5 Prozent mehr Geld vorsieht. Lars Leopold, Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE Hildesheim begrüßt „die Entschiedenheit, mit der die Beschäftigten der sozialen und Erziehungsberufe den schwachen Schlichterspruch ablehnen.“

Leopold zeigt sich erfreut über die Fortsetzung der Tarifauseinandersetzung durch ver.di: "Das klare Signal der 240.000 Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen lautet: Wir lassen uns nicht spalten und wir wollen, dass unsere Arbeit endlich anständig aufgewertet und entlohnt wird! Die Arbeitgeberseite ist gut beraten, dieses Signal ernst zu nehmen.“ Aus Sicht Leopolds war das Schlichtungsangebot mit durchschnittlich drei Prozent mehr Lohn zwar ein Schritt in die richtige Richtung, von der längst überfälligen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe jedoch meilenweit entfernt. Auch fanden einzelne Berufsgruppen gar keine Berücksichtigung. Leopold betont: „Die Arbeit mit Menschen, die immer noch zum großen Teil von Frauen geleistet wird, muss deutlich aufgewertet werden, vergleichbar dem Ingenieur und  Facharbeiter im Metall- und Elektrogewerbe. Wer eine gut arbeitende öffentliche Infrastruktur im Sozial- und Erziehungsbereich will, muss diese auch finanziell und personell entsprechend gut ausstatten. Das muss drin sein und ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Die können sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen.“

Leopold verweist hier auf das jüngst vom Bundesverfassungsgericht gekippte Elterngeld. Er bekräftigt die Forderung, die jetzt frei werdenden Mittel in die bessere Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern und in den Ausbau der Kita-Betreuung für unter dreijährige Kinder zu investieren. „Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht der längst überfälligen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe nichts mehr im Wege.“, erklärt Leopold und fordert: „Hier muss die niedersächsische Landesregierung endlich Druck machen, wenn sie es mit der Förderung frühkindlicher Bildung ernst meint!“<xml></xml>