Statt Altersarmut: Renten rauf!

Erst kürzlich kündigte die Friedrich-Ebert-Stiftung an, eine Podiumsdiskussion zum Thema Rente durchzuführen. Bei der für Anfang April im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum geplante Diskussionsrunde steht u.a. auch die Frage 'Wie kann die Rente auf Grundsicherungsniveau für alle Menschen finanziert werden', weil laut Stiftung 'Die Angst vor Altersarmut droht'. Hierzu erklärt Rita Krüger, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim: "Nicht nur die Angst droht, sondern die Altersarmut. Das Rentenniveau wurde im Jahr 2000 von SPD und Grünen in den Sinkflug geschickt."

Krüger weiter: "Eine Stabilisierung des aktuellen Rentenniveaus von 47,9 Prozent reicht überhaupt nicht aus, um jungen Menschen eine gute Perspektive für das Alter zu geben. 47,9 Prozent reichen auch keinesfalls aus, um Geringverdienenden ein sorgenfreies Leben im Alter zu ermöglichen. Und 47,9 Prozent reichen auch nicht, um Frauen die Chance auf eine eigenständige Alterssicherung zurückzugeben. Wenn die Rente wieder den Lebensstandard im Alter sichern soll, muss eine durchschnittliche Rente wieder mindestens 53 Prozent des durchschnittlichen Lohns betragen."

Vorstandskollege im Landesvorstand der LINKEN, Lars Leopold, betont: "Wenn noch heute das Ende der Riesterrente verkündet würde, könnten durchschnittlich verdienende Beschäftigte mehr als 100 Euro zusätzlich pro Monat in die gesetzliche Rente stecken, statt sie Banken und Versicherungen hinterherzuwerfen. Der Staat würde jährlich mehr als drei Milliarden Euro einsparen, und die Arbeitgeber müssten sich endlich wieder paritätisch an der Finanzierung der gesetzlichen Rente beteiligen. Genau so wäre ein Rentenniveau von 53 Prozent auch finanzierbar - ohne Kapitalmärkte, ohne Versicherungskonzerne und ohne Banken."

"Der DGB hat völlig recht: Die gesetzliche Rente muss wieder in den Mittelpunkt der Politik gerückt werden. Nur die gesetzliche Rente kann eine sichere Zukunft garantieren, und nur ein Rentenniveau von 53 Prozent kann den Lebensstandard im Alter sichern. Außerdem sollten auch Selbstständige, Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um das solidarische Rentensystem zu stärken", fordert Leopold. Aus seiner Sicht müsse aber auch der Arbeitsmarkt schnellstmöglich in Ordnung gebracht werden: "Dazu gehören unter anderem ein Mindestlohn ohne Ausnahmen in Höhe von 12 Euro pro Stunde und die Abschaffung systematischer Niedriglohnbeschäftigung wie Leiharbeit und über Werkverträge."