Soldaten beten für Frieden?

LINKE fordert Umkehr zu einer friedlichen Außen- und Sicherheitspolitik

Anlässlich des für den Friedenstag geplanten Friedensgottesdienst mit Soldaten und Angehörigen der Bundeswehr unter dem Motto: "Gewaltfreiheit - Stil einer Politik für den Frieden" im Hildesheimer Dom erklärt Rita Krüger, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim: "Es ist richtig und wichtig, dass mit Gedenkstunden, Seminaren, Friedensmärschen, Gottesdiensten und auf andere Weise der Friedenstag begangen wird. Noch wichtiger aber ist es, sich täglich für Frieden, Entspannung und Abrüstung einzusetzen. Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein Friedensgebet mit Soldatinnen und Soldaten schon sehr skurril."

Krüger weiter: "Der Weltfriedenstag - muss uns immerwährende Mahnung sein, dass Kriege Leid, Tod und Zerstörung über die Menschen bringen. Im vergangenen Jahr ist eine große Zahl von Menschen zu uns gekommen, weil sie in ihrem Zuhause auf Grund von Kriegen und bewaffneten Konflikten nicht mehr leben können. Die Bundeswehr, einst aufgestellt als territoriale Verteidigungsarmee, ist mittlerweile mit ihren Auslandseinsätzen aktiv an kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt. Die Kosten der stetig wachsenden Anzahl und Dauer der Kampfeinsätze der Bundeswehr steigen und sind ein Schlag ins Gesicht jedes ehrlichen Steuerzahlers und jeder klammen Kommune, die tagtäglich weitere drastische Kürzungen im sozialen oder kulturellen Bereich erleben dürfen, weil angeblich aufgrund knapper Kassen gespart werden müsse."

Vorstandskollege Lars Leopold betont: "Ob in der Ukraine, in der arabischen Welt, in Afrika: Weltweit gab es in den letzten Jahren mehr Krisenherde als jemals zuvor in der Geschichte. Wir brauchen ein entschiedenes Eintreten für den Frieden, aber auch gegen weltweite Armut, Hunger und Umweltzerstörung. Wir müssen aufhören, durch Waffenexporte auch noch an den Konflikten in der Welt mitzuverdienen. Und ja, dazu gehört auch der Kampf für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung. Statt Aufrüstung und militärischer Auslandseinsätze, also einer kapitalistischen Kriegslogik, ist unbedingt eine Umkehr zu einer friedlichen Außen- und Sicherheitspolitik notwendig, die sich strikt an das in der UN-Charta fixierte Gewaltverbot in den internationalen Beziehungen hält. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen - diesem Gebot muss wieder Geltung verschafft werden. Solange offenbar genügend Geld für Aufrüstungsträume der Bundesregierung und der Beteiligung der Bundesrepublik an Angriffskriegen vorhanden ist, passt jede Schließung einer KiTa, Schule und/oder Bücherei nicht so recht ins Bild."