So verkommt der Tag der Niedersachsen zum „Tag der Multis und Konzerne!“

DIE LINKE lehnt Sponsoring des Tags der Niedersachsen durch Ölkonzern ExxonMobil ab

Zum Einstieg der ExxonMobil Production Deutschland GmbH, einer Tochter des amerikanischen Ölkonzerns Exxon Mobil Corporation, als Goldsponsor für den Tag der Niedersachsen erklärt Rita Krüger, Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE Niedersachsen: "DIE LINKE lehnt dieses Sponsoring natürlich entschieden ab, solange ExxonMobil seine ökologischen Pflichten weiterhin den wirtschaftlichen Zielen und Profiten unterordnet und derart nachrangig behandelt."

DIE LINKE steht auf Landes- und Bundesebene für ein generelles Frackingverbot. Johanna Voß hatte seinerzeit als niedersächsische Abgeordnete der Linksfraktion das Thema Fracking erst in die Debatten des Bundestags eingebracht. "Fracking stellt eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Leib und Leben der Menschen, für die Flora wie auch der Fauna dar und birgt zahlreiche weitere unkalkulierbare Risiken für das Gleichgewicht der Natur. Eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Exxon kommt daher für uns prinzipiell nicht in Frage.", erklärt Krüger.

So haben Energieriesen wie RWE, Wintershall, Shell, BNK Petroleum und eben auch Exxon Mobil für große Landflächen von Rheine bis Wolfsburg bereits Aufsuchungserlaubnisse für unkonventionelle Gasvorkommen bekommen. Zudem haben RWE, DEA und auch ExxonMobil nahe Weissenmoor, Hemsbünde und Bötersen neue Fracking-Bohrungen beantragt.

Im Jahr 2012 verabschiedete der Hildesheimer Stadtrat eine eindeutige Resolution gegen Fracking. "Umso unverständlicher ist es daher, dass ausgerechnet einer der großen Lobbyisten dieser Branche nun für die Finanzierung des Festes angebettelt wird. Warum erklärt man dann nicht gleich den gesamten Tag der Niedersachsen zu einer PR-Aktion für Multis?", kritisiert Lars Leopold, ebenfalls Mitglied des Landesvorstands der niedersächsischen LINKEN und kündigt an: "Wir finden diesen Vorgang skandalös und behalten uns vor, unseren Unmut darüber auf den Tag der Niedersachsen zu tragen und dort die Bürgerinnen und Bürger über dieses Unternehmen aufzuklären."

Rita Krüger betont: "Wenn selbst der Papst Franziskus zu mehr Besonnenheit in Umweltfragen aufruft und den Raubbau an unserer Natur schwer kritisiert, sollten wir uns dies grade auch als Erzbistum sehr wohl zu Herzen nehmen. Wir müssen endlich begreifen, dass die Umweltverschmutzung, -zerstörung und der Klimawandel durch Menschen gemacht sind und auch nur durch Menschen gestoppt werden können. Es ist beschämend für die Stadt Hildesheim und für das Land Niedersachsen. Unter diesen Bedingungen sollte die Stadt Hildesheim keinen Tag der Niedersachsen gestalten, wenn dieser Tag zu einem Tag der Multis und Konzerne verkommt."