LINKE kritisiert Schließungen von Sparkassen-Filialen im ländlichen Raum

Auf der Bilanzpressekonferenz gab der Vorstand der Sparkasse Hildesheim bekannt, dass das Geschäftsjahr 2015 trotz der 'schwierigen Marktsituation' erneut ein 'gutes Jahr' u.a. mit 'überdurchschnittlichen Zuwächsen' bei Kundeneinlagen und Baukreditvergaben gewesen sei. Den Herausforderungen der nächsten Jahre wolle man 'aus einer Position der Stärke begegnen.' sei. Noch im letzten Jahr hatte die Sparkasse Hildesheim nach eigenen Aussagen mit massiven Gewinneinbrüchen gerechnet und so die Schließung von mehreren Filialen in Stadt und Kreis begründet.

"Was für den Vorstand der Sparkasse gute Nachrichten sind, muss für die betroffenen Menschen im ländlichen Raum wie reiner Hohn klingen. Die prognostizierten Gewinneinbrüche sind ausgeblieben und dennoch soll das Filialnetz ausgedünnt werden.", kritisiert Lars Leopold, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim.

Leopold, der im September für DIE LINKE auch für den Ortsrat Eime antritt, gibt zu bedenken: "Gesetzliche Aufgabe der Sparkassen ist es, die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere des Mittelstands mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen in der Fläche sicherzustellen. Wie das mit immer weniger Filialen in der Fläche funktionieren soll, ist mir rätselhaft."

Zu den Geschäftsstellen, die aktuell in Stadt und Landkreis Hildesheim zugemacht werden, zählt auch die Zweigstelle in Eime. "Hier im ländlichen Raum sind vor allem ältere Menschen betroffen, die kein Auto oder Computer für Online-Banking haben. Gerade sie, die dann nicht mehr so mobil sind, müssen dann schauen, wo sie ihr Geld herkriegen oder die Überweisung tätigen können.", betont Leopold.

Vor dem Hintergrund der Fusion der Sparkassen Hildesheim und Peine hat der Kommunalpolitiker aus Eime den Eindruck, dass bei der Sparkasse Hildesheim eine sehr starke Fokussierung auf den Kostenfaktor Filiale liegt: "Hier sollte einmal geprüft werden, ob es nicht auch andere Kostenfaktoren gibt, die optimiert werden könnten." So gehören für Leopold allem voran auch die Vorstandsgehälter auf den Prüfstand.

"Doch darf es immer nur um die Rendite gehen? Die Sparkasse gehört doch den Bürgern, hat auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Die Sparkasse muss diesen mit Leben füllen und ihrem gesetzlichen Auftrag entsprechend nachkommen, anstatt sich immer mehr aus dem ländlichen Raum zu verabschieden.", fordert Leopold.