Krankenhäuser nicht wie Fabriken organisieren

LINKE bekräftigt Forderung nach Aufhebung des Gehaltsverzichts im Gronauer Krankenhaus

Auf der jüngsten Hauptversammlung des Fördervereins des Johanniter-Krankenhauses Gronau referierte die Krankenhausleitung über die Lage des Krankenhauses. So sei es gelungen, die Fallzahlen und die Erlöse zu steigern. Der "erfreuliche Jahresabschluss" des vergangenen Jahres stelle somit einen "wichtigen Meilenstein" dar. Hierzu erklärt Rita Krüger, gesundheitspolitische Sprecherin und Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE. Hildesheim: "Bei der Rückkehr ins Plus spielt eine große Rolle, dass die Mitarbeiter der Klinik seit November 2013 auf 13,9 Prozent ihres Gehaltes verzichten, damit die Geschäftsführung Gewinne vermelden kann. Aufgabe von Krankenhäusern ist es aber nicht, Profite zu erzielen, sondern die Bevölkerung zu versorgen. Aufgrund der aktuellen Zahlen ist es im Gronauer Krankenhaus daher an der Zeit, die Vereinbarung auf den Gehaltsverzicht vorzeitig enden zu lassen oder zumindest die Gehaltskürzung teilweise aufzuheben."

"Nun macht der Träger des Krankenhauses, Die Johanniter, schon im zweiten Jahr in Folge ein dickes Plus, weil der Belegschaft Lohnverzicht abgepresst wird. Zeit, dass dieser Gewinn auf die Kolleginnen und Kollegen verteilt wird oder dass sie zumindest bestimmen können, wie der Gewinn verteilt werden soll.", fordert Vorstandskollege Lars Leopold. Der Kommunalpolitiker, der im September auch für DIE LINKE im Samtgemeinderat Leinebergland kandidiert, betont: "Krankenhäuser wurden in den letzten 20 Jahren zu Unternehmen umgebaut, viele privatisiert - es geht oft nur noch um Kosteneinsparung und Profit. Dies verhindert, dass Kliniken ausreichend Personal beschäftigen und gut bezahlen, wie es für eine gute Versorgung notwendig ist. Das ist unterlassene Hilfeleistung für das Gesundheitssystem. Ein Krankenhaus kann man nicht organisieren wie eine Fabrik. Pflege im Minutentakt zerstört die Gesundheit von Beschäftigten und Patientinnen und Patienten."