Kita Streik: Sozial- und Erziehungsdienst aufwerten und besser entlohnen

DIE LINKE. Hildesheim unterstützt die Streiks und die Forderungen der Gewerkschaften nach mehr Geld für ErzieherInnen.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe sind (am 20./21. April 2015) in Offenbach erneut ohne Ergebnis geblieben. Damit sind die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst in der fünften Verhandlungsrunde gescheitert - und die Bundestarifkommission entscheidet über die Urabstimmung!

"Beschäftigte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienhilfe, der frühkindlichen Bildung und Betreuung und in anderen sozialen Berufen arbeiten unter schwierigen Bedingungen und zu viel zu niedrigen Einkommen. Erziehungs- und Sozialarbeit wird in dieser reichen Gesellschaft unterbewertet.", erklärt Lars Leopold, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim.

Leopold weiter: "Die Kita Beschäftigten haben zu Recht die Nase voll: die Hälfte der ErzieherInnen verdient laut WSI-Lohnspiegel weniger als 2.420 € brutto, lediglich 53 Prozent von ihnen haben einen Vollzeit-Vertrag. Jeder fünfte Beschäftigte, und damit nahezu doppelt so viele wie vor zehn Jahren, hat einen befristeten Arbeitsvertrag. Je jünger die Beschäftigten sind, desto höher ist der Anteil an Befristungen." Leopold verdeutlicht, dass die überwiegende Mehrheit von den Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten Frauen sind, die in Teilzeit arbeiten. "Unter den jetzigen Voraussetzungen wird aus "weiblich, jung, prekär" später "weiblich, alt, arm", kritisiert Leopold.

Er weist darauf hin, dass die Kosten für die "Herdprämie" jährlich 1,2 Milliarden Euro betragen. "Interessanterweise genau die gleiche Summe, die die Arbeitgeber als Kosten für die Gewerkschaftsforderungen im jetzigen Tarifstreit ins Feld führen."

Leopold fordert daher: "Beschäftigte, die Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege leisten, müssen endlich anständig bezahlt werden. Die Bundesregierung muss darüber hinaus umfangreiche Maßnahmen ergreifen, die eine Aufwertung der Berufe in den Sozial- und Erziehungsdiensten unterstützen und Rahmenbedingungen für Gute Arbeit schaffen. Das Betreuungsgeld muss abgeschafft und der Kita-Ausbau massiv verstärkt werden."