Gegendemo des Bündnis gegen Rechts: "Hildesheim steht zusammen gegen Nazis"

Am 21.03.2015 will die Partei "Die Rechte", welche sich hauptsächlich aus Neonazis aus dem rechtsradikalen Kameradschaftenspektrum zusammensetzt in der hildesheimer Nordstadt eine Demonstration unter dem Motto "Gegen die Überfremdung des deutschen Volkes" durchführen. Gerade die Nordstadt ist dabei ein kritischer Punkt, da dort viele Migrant_innen, Flüchtlinge, aber auch Unterstützer_innen der Neonazis leben. Die gesamte Nordstadt soll am 21.03. ab 10 Uhr weitläufig abgesperrt werden, wodurch es für alle Anwohner_innen, sowie für alle Geschäftsleute in der Nordstadt zu massiven Behinderungen und Umsatzeinbußen kommen wird.

Die Linke Hildesheim engagiert sich aktiv im Bündnis gegen Rechts Hildesheim, welches für den 21.03. eine Gegendemonstration angemeldet hat, welche um 13:30 Uhr am "Platz an der Lilie" (hinter dem Hildesheimer Rathaus) beginnen wird und welche von dort aus zum Angouleme-Platz ziehen wird, um ein Zeichen für Demokratie und Toleranz zu setzen und um ein Zeichen zu setzen, dass Hildesheim eine bunte und weltoffene Stadt ist. Außerdem wird um 12 Uhr ein Friedensgebet in der Martin-Luther-Kirche in der Hildesheimer Nordstadt stattfinden, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Zufahrt hierzu ist über die Richthofenstraße möglich und wird an dem Tag die einzige Möglichkeit sein, um in die Nordstadt zu gelangen. Nach dem Gebet wird die Polizei die Teilnehmer_innen anschließend wieder aus der Nordstadt geleiten, damit diese an der Demonstration des Bündnisses gegen Rechts teilnehmen können. Eventuell ist es auch möglich, dass einige Teilnehmer_innen, nach Rücksprache mit dem Pastor, auf dem Kirchengelände bleiben können, welches direkt an der Marschroute der Nazis und an dem potenziellen Zwischenkundgebungsplatz, liegt, sodass sie bunte Schilder und Luftballons im Kirchengarten platzieren können, oder ähnliches.

Zum Aufmarsch „Der Rechten“ in Hildesheim erklärt das Vorstandsmitglied Gunnar Buckendahl:" Bei der Partei "Die Rechte" handelt es sich um eine Partei, die sich selbst deutlich weiter rechts als die NPD einordnet und deren Mitglieder zum Teil aus zuvor verbotenen neofaschistischen Kameradschaften stammen und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken. Gerade die Tatsache, dass sie ihren Aufmarsch in der multikulturell geprägten Nordstadt durchführen, zeigt, dass sie es darauf anlegen, zu provozieren. Gerade das Motto "Gegen die Überfremdung des deutschen Volkes" propagiert einen völkischen Nationalismus, welcher schon von der NSDAP vertreten wurde. Hierbei haben die Neofaschisten der "Rechten" anscheinend nicht bedacht, dass es soetwas wie das "deutschen Volk", welches "überfremdet" wird, als solches nicht gibt, da das Gebiet des heutigen Deutschlands im zentralen Mitteleuropa liegt und seit jeher viele Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen Europas und der gesamten Welt hierher kamen und ihre kulturellen Einflüsse mitbrachten. Außerdem ist Deutschland allein aus demographischen Gründen auf Zuwanderung angewiesen, da aufgrund der fortschreitenden Überalterung der Gesellschaft viele junge Fachkräfte fehlen werden, die die Sozialsysteme finanzieren werden. Von daher ist der Begriff "Überfremdung" fehl am Platz, da dieses Land seit jeher von den Fähigkeiten und Ideen von zugewanderten Menschen profitiert".

Gerade am Tag vor dem Auftakt des 1200 jährigen Stadtjubiläums ist es uns ein Anliegen, zu zeigen, dass in Hildesheim kein Platz für solch rückwärtsgewandte Ideologien ist und dass wir dagegen ein kraftvolles Zeichen setzen werden.

Weitere Informationen unter: https://www.facebook.com/BGR.Hildesheim?fref=ts  oder http://www.buendnis-gegen-rechts-hildesheim.de/sites/infos_demo.htm
Oder über das Infotelefon des Bündnisses, welches ab ca. 10 Uhr geschaltet sein wird: 0152/14572561 .