Das muss drin sein: Gemeinsam in Hildesheim gegen befristete Jobs und Leiharbeit

Zur bundesweiten Aktionswoche im Rahmen ihrer Kampagne „Das muss drin sein“ macht DIE LINKE zu Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres im September mit zahlreichen Aktionen und einer Unterschriftensammlung in ganz Deutschland gegen Befristungen und Leiharbeit mobil. Denn junge Menschen sind besonders von unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen.

DIE LINKE. Hildesheim sammelt am Freitag, d. 04. September in der Zeit von 12 – 18.00 Uhr an einem Infostand vor dem Hauptbahnhof Unterschriften und informiert über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt und mögliche Alternativen. 

Am Donnerstag, dem 10. September um 18 Uhr beteiligt sich DIE LINKE. Hildesheim mit einer Veranstaltung im DGB-Haus (Osterstr. 39, Hildesheim) an der Aktionswoche. Bei der Veranstaltung „Frist oder Stirb - Befristung, Leiharbeit und Unsicheres Leben überwinden!“ tritt der Parteivorsitzende Bernd Riexinger als Gastreferent auf.

„Normale Jobs werden gerade für junge Menschen auch im Landkreis Hildesheim immer mehr zur Ausnahme“, erklärt Lars Leopold, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE.Hildesheim. „Trotz der regelmäßigen Erfolgsmeldungen vom Arbeitsmarkt und der vermeintlich guten Wirtschaftslage waren im letzten Jahr knapp die Hälfte aller Neueinstellungen in Niedersachsen nur befristet."

Mit 49 Prozent liegt Niedersachsen sogar über dem Bundestrend von 45 Prozent. Dabei sind hier vor allem Frauen mit 55 Prozent deutlich stärker betroffen als Männer (44 Prozent). Insgesamt 266.000 Beschäftigte in Niedersachsen arbeiteten 2014 in einem befristeten Job. Hinzukommen noch die zahlreichen LeiharbeiterInnen.

„Wer jetzt glaubt, dass vor allem kleine Familienunternehmen Menschen befristet einstellen um kurzfristig größere Aufträge zu bewältigen oder weil sie dringend eine Elternzeit- oder Krankheitsvertretung brauchen, der täuscht sich gewaltig“, so Leopold weiter. „Es sind gerade die großen Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten, die mit 70 Prozent am häufigsten befristet einstellen. Daran zeigt sich, dass befristete Arbeitsverträge meistens keine vernünftigen Gründe haben, sondern dazu dienen, den Kündigungsschutz zu umgehen und den Unternehmen Flexibilität auf Kosten der Beschäftigten zu ermöglichen. Hinter dem sogenannten Jobwunder steckt eine dramatische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Deswegen fordert DIE LINKE: Befristung und Leiharbeit stoppen!“

Insbesondere im Bereich Erziehung und Unterricht ist der Befristungsanteil skandalös hoch. Hier liegt er in Niedersachsen bei knapp 14 Prozent.

Mit ihrer Kampagne „Das muss drin sein“ stellt DIE LINKE bis 2017 fünf Kernforderungen für gute Arbeit und ein gutes Leben in den Mittelpunkt: Befristung und Leiharbeit stoppen; Mindestsicherung ohne Sanktionen statt Hartz IV; Arbeit umverteilen statt Dauerstress und Existenzangst; Wohnung und Energie bezahlbar machen sowie mehr Personal für Bildung, Pflege und Gesundheit.