Besonders Frauen sind von Altersarmut bedroht

Etwa 36300 Frauen arbeiteten 2015 im Landkreis Hildesheim in Teilzeit, Mini-Jobs oder Leiharbeit und machten so 71 Prozent der "atypischen" Beschäftigung aus. Das geht aus einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Dazu erklärt Rita Krüger, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim: "Altersarmut breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Die Bundesregierung muss endlich aufhören, die Augen davor zu verschließen und die Situation schön zu reden. Es geht hier nicht um 'traurige' Einzelfälle, sondern Millionen Menschen deutschlandweit. Besonders betroffen sind Frauen. Daher müssen Zeiten der Schwangerschaft und der Kindererziehung bei der Rentenberechnung angemessen berücksichtigt werden, damit Frauen bei der Rente nicht zu Verliererinnen werden.

Die gesetzliche Rente muss generell gestärkt und armutsfest gemacht werden, unter anderem durch Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent, Abschaffung der Kürzungsfaktoren und der Rente erst ab 67 sowie die Einführung einer Solidarischen Mindestrente, die ein Leben in Würde im Alter ermöglicht. Aber auch die Bedingungen am Arbeitsmarkt müssen dringend verbessert werden, um künftige Altersarmut zu verhindern. Prekäre Beschäftigung ist zurück zu drängen. Unter anderem muss der Mindestlohn auf 12 Euro die Stunde erhöht und systematische Niedriglohnbeschäftigung wie Leiharbeit abgeschafft werden. Minijobs sind in existenzsichernde sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu überführen."