„Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste mehr als überfällig!“

DIE LINKE. Hildesheim steht hinter den Forderungen nach einer deutlichen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste.

Anlässlich des heute in Hannover stattfindenden Warnstreiks in der Tarifrunde der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) erklärt Lars Leopold, Mitglied des Kreisvorstands DIE LINKE. Hildesheim:

Wir unterstützen den entschlossenen Streik der Beschäftigten. Wer der Gesellschaft etwas Gutes tut - indem er sich um unsere Kinder kümmert – hat eine angemessene Wertschätzung verdient. Auch auf dem Lohnzettel! Warum sollten sie deutlich weniger verdienen als Beschäftigte in der Industrie?

Kinderbetreuung ist allgemein unterbewertet, schlecht bezahlt und dazu oft noch in Teilzeit prekär organisiert. Das ergab u.a. eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion DIE LINKE und entspricht in keiner Weise der gesellschaftlichen Bedeutung, die dieser Arbeit zukommt. Hinzu kommt die strukturelle Benachteiligung von Frauen, die den Großteil der Beschäftigten im Erziehungsbereich ausmachen.

DIE LINKE. Hildesheim erklärt sich solidarisch mit den Erzieherinnen und Erziehern, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Betreuung der Kinder einsetzen.

Es geht um die Anerkennung der Leistung der Beschäftigten und es geht um die Sicherung der Qualität der Arbeit in diesem gesellschaftlich so wichtigen Bereich. Dazu gehören gute Gehälter und Arbeitsbedingungen. Der öffentliche Dienst  muss attraktiv bleiben für Auszubildende und Angestellte. Der Widerstand der Kommunen dagegen mit dem Hinweis auf die schlechten Haushaltslagen weisen wir zurück. Die Haushaltssituation ist die Folge der falschen Finanz- und Haushaltspolitik im Bund und in den Ländern. DIE LINKE akzeptiert es nicht, dass die schädlichen Folgen dieser Politik auf Kosten der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bewältigt werden sollen.

Die Arbeit mit Menschen, die immer noch zum großen Teil von Frauen geleistet wird, muss deutlich aufgewertet werden, vergleichbar dem Ingenieur und  Facharbeiter im Metall- und Elektrogewerbe. Die Bundesregierung muss die finanziellen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Kommunen dazu auch in der Lage sind. Einkommenslücken der Frauen von ca. 22 Prozent sind zu schließen.

Mit öffentlicher Daseinsvorsorge darf kein Profit gemacht werden! Der Personalschlüssel im Öffentlichen Dienst muss erhöht werden: Mehr von uns ist besser für alle! Für die Betreuten, das Personal und die Angehörigen.

Wir wenden uns zudem gegen jede Einschränkung des Streikrechts und fordern die Rücknahme der Gesetzesvorlage zur Tarifeinheit von der Bundesregierung! Jeder Beschäftigten und jedem Beschäftigten steht es frei, in welcher Gewerkschaft sie und er sich organisieren will. Einheit entsteht von unten und freiwillig. Auch kleine Gewerkschaften sollen weiterhin tariffähig bleiben. Eine Reglementierung des Streikrechts in der Daseinsvorsorge lehnen wir ab. Wir brauchen keine Notverordnungen zur angeblichen Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.“