Studierendenwerksbeitrag explodiert

Hildesheim, Juli 2025 – Studieren in Niedersachsen wird zur finanziellen Zerreißprobe:Ab dem Wintersemester 2025/26 steigt der verpflichtende Studierendenwerksbeitrag an der Universität Hildesheim, an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen und weiteren Hochschulen im Einzugsgebiet des Studierendenwerks OstNiedersachsen von 365,60 € pro Semester (Sommersemester 2023) auf 439,85 € pro Semester. Das entspricht einer Erhöhung um 74,25 € – mehr als 20 % innerhalb von nur vier Semestern. Die Belastung wächst weiter: Ab dem folgenden Jahr ist erneut ein Anstieg um 12 € pro Semester geplant. Es handelt sich hierbei nicht um Studiengebühren, sondern um einen Pflichtbeitrag für soziale Infrastruktur wie Wohnheime, Mensen und Beratungsangebote – für viele Studierende inzwischen schwer tragbar. Während öffentliche Mittel stagnieren oder sinken, werden die steigenden Kosten direkt an die Studierenden weitergegeben. BAföG-Erhöhung ist nur ein schwacher Lichtblick Die Bedarfssätze beim BAföG und die Wohnkostenpauschale sind seit 2023 zwar um 5,75 % gestiegen – etwa von 370 € auf 391 € bei der Wohnpauschale, immerhin 21 € mehr im Monat. Doch angesichts rasant gestiegener Pflichtabgaben, Mietpreise sowie Energie- und Lebenshaltungskosten reicht diese moderate Anhebung bei weitem nicht aus, um den finanziellen Druck auf Studierende abzufedern. Viele Studierende fühlen sich im Stich gelassen. Eine Studentin der Universität Hildesheim, die anonym bleiben möchte, berichtet: „Ich kenne viele, die darüber nachdenken, ihr Studium abzubrechen, weil sie sich die Kosten nicht mehr leisten können. Die steigenden Beiträge machen ein sorgenfreies Studium fast unmöglich. Wir brauchen endlich echte Entlastung – und keinen weiteren Flickenteppich.“ Forderung: Wirksame Maßnahmen statt Symbolpolitik Wir stehen klar an der Seite der Studierenden. Ein sozialverträglicher Mietendeckel, wie ihn DIE LINKE aktuell fordert, könnte helfen, den wachsenden Verdrängungsdruck und die Wohnungsnot besonders unter Studierenden zu lindern. Wirklich nachhaltige Verbesserungen sind jedoch nur durch entschlossenes politisches Handeln und eine angemessene Finanzierung der sozialen Infrastruktur an Hochschulen möglich. Das Missverhältnis zwischen stark steigenden Belastungen und zu wenig angepassten Unterstützungsleistungen droht, genau diejenigen auszuschließen, auf die unsere Gesellschaft in Zukunft angewiesen ist. Deshalb fordern wir: eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung der Hochschulsozialstrukturen, bezahlbaren Wohnraum und ein Studium, das nicht zum Armutsrisiko wird!