Solidarität mit den Beschäftigten bei SEG Automotive und bei KSM Castings

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Corona-Pandemie trifft viele Unternehmen hart und zeigt die Zerbrechlichkeit der auf Profit ausgerichteten Konzerne. Die Pandemie rechtfertigt somit zwangsweise Insolvenzen, unter denen am stärksten diejenigen leiden, die am wenigsten Dafürkönnen. Kurzarbeit, Lohnsenkungen, massive Personaleinsparungen und unsichere Arbeitsplätze sind die Folge. Das sehen wir im ganzen Bundesgebiet und besonders in Hildesheim. 

Euer Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung ist richtig und wichtig für viele Menschen aber auch die ganze Region. Euer Kampf ist ein entscheidendes Zeichen gegen die allgegenwärtige und rücksichtslose Unternehmenspolitik der Chefetagen, die Kosten in erster Linie durch Personalabbau senken und dabei das Wohl und die Zukunft der Beschäftigten mit Füßen treten.

Die Beschäftigten sollen mitentscheiden dürfen, wie weiter produziert wird und in welche Richtung es gehen soll. Die Betriebe müssen denjenigen gehören, die dort arbeiten, nicht irgendwelchen privaten Spekulant*innen, denen das Wohl der Kolleg*innen völlig egal ist. Einen wichtigen Schritt sehen wir dabei in der Kommunalisierung von Produktionsmitteln ins Gemeineigentum. 

Die kürzlich stattfindende Demonstration von 600 Kolleg*innen von SEG, KSM und vielen solidarischen Unterstützer*innen ist der Beginn eines gewiss anstrengenden Kampfes gegen eine geplante Schließung und der damit einhergehenden Streichung von Arbeitsplätzen. 

Deshalb fordern wir die Geschäftsführungen auf, Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiter*innen und ihrer Region zu übernehmen. Wir fordern den Erhalt aller Arbeitsplätze am Standort Hildesheim und stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten. 

Dabei gilt es, die Lohnabhängigen demokratisch und solidarisch in Arbeitskampfstrategien und Streikpläne einzubinden. Pläne und Forderungen müssen transparent und basisdemokratisch gestaltet werden, um auch bisher unorganisierte Angestellte einzubinden. 

Liebe Kolleg*innen, wir sind bei euch und rufen euch zu:

"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." 

Bertolt Brecht